Warum Meditation heute wichtiger ist denn je…

Wir werden jeden Tag mit einer Flut von Informationen überschüttet: Fernseher, Zeitungen, Werbung, Social Media, Whatsapp, die tausend Menschen in der U-Bahn … wer behält da noch den Überblick und vor allem: einen kühlen Kopf?

Meditation ist ein Ausweg aus dieser täglichen Überwältigung, da es Dir hilft, Dich auf das Wesentliche zu konzentrieren und in Deinem eigenen Kopf der Chef zu bleiben. Erhalte heute einen kleinen Überblick über Meditation, warum es nicht nur etwas für Mönche in einem Bergkloster ist, und wie Du es ganz unkompliziert in Deinen Alltag integrierst.

Der heutige Beitrag ist ein Gastbeitrag von Martin Auerswald. Martin ist Biochemiker und hat es sich zum Ziel gesetzt, wissenschaftliche Erkenntnisse in unser tägliches Leben zu bringen und damit nachhaltige Gesundheit zu erreichen. Mehr Beiträge von ihm findest Du auf den Seiten SchnellEinfachGesund und Primal-State.

Was ist Meditation?

Um zu meditieren, benötigst Du weder eine orange Robe noch einen kahlen Kopf und ein aufwändig gesticktes Meditationskissen. Auch das bekannte „Ommmmm“ ist nicht nötig, um zu meditieren. Es geht ganz einfach, ist für jeden etwas, ist immer und überall durchführbar. 

Was ist es? Meditation ist ein Sammelbegriff für Konzentrations- und Achtsamkeitsübungen, die den Geist beruhigen und den Fokus bündeln. 

Es gibt viele meditative Tätigkeiten, die dem sehr nahekommen, aber nicht automatisch damit assoziiert würden:

  • Ein Spaziergang im Wald
  • Die strickende Oma
  • Gartenarbeit und Blumenpflege
  • Spielen eines Musikinstruments 
  • Ein Entspannungsbad mit entspannender Musik, Kerzenlicht und Badeschaum
  • Yoga
  • Ein Saunaaufenthalt

Dies sind meditative Tätigkeiten, die beruhigen, Stress abbauen und den Fokus auf eine Sache bündeln. Du kennst sicher auch ein paar mehr dieser Tätigkeiten, oder?

Dann wäre da noch die klassische Meditation: Dabei ist die einzige Tätigkeit, die durchgeführt wird, die Bündelung des Fokus‘ auf Dich selbst… auf Deinen Atem, Gedanken, Körperregionen oder Chakra-Zentren, Mitmenschen oder Visualisierungen.

Jede Meditation ist ähnlich aufgebaut:

  1. Du blendest alles um Dich herum aus.
  2. Du „erdest“ Dich, verbindest Dich mit dem Untergrund.
  3. …Du hörst in Dich hinein – und richtest Deinen Fokus auf eine bestimmte Sache.

Egal, ob Du eine Atem-, Achtsamkeits- oder Dankbarkeitsmeditation durchführst – sie alle laufen ähnlich ab. 

Es ist immer wichtig zu wissen, dass die Meditation eine Fähigkeit ist, die trainiert werden muss. Wie ein Muskel oder eine Sportart, in der Du immer besser wirst, je öfter und motivierter Du trainierst. So verhält es sich auch mit der Meditation. 

Wenn Du einmal den Bogen raus hast, wirst Du sehr gut und schnell darin, in jeder erdenklichen Situation alles Störende um Dich herum auszublenden und Dich auf das Wesentliche zu fokussieren. 

Und genau das macht es so wertvoll: Denn es ist diese Fähigkeit – Ausblenden, Beruhigen, Fokussieren – mit der Du so viele Ziele im Leben einfacher erreichen kannst. 

Doch der Reihe nach:

Warum ist Meditation heute so wichtig?

Es geht darum, unnötigen Input auszublenden und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren … und das ist heute wichtiger denn je. Warum?

  • Wir leben in einer immer schnelleren Welt.
  • Wir leben in einer immer stressigeren Welt.
  • Die Verstädterung nimmt zu und bringt immer mehr Menschen auf immer kleinerem Raum zusammen.
  • Dank elektronischer Unterhaltungsmedien und immer aggressiverem Marketing prasseln immer mehr Informationen auf uns ein.
  • Das Angebot (online und offline) wird immer größer und vielfältiger. Ein gutes Beispiel sind Supermärkte: Ein zu großes Angebot überfordert schnell und birgt Stress.

Eine direkte Folge dieser Punkte: Stress und Überforderung. Und es wird stetig mehr.

Leider können wir uns nicht dagegen wehren, es ist der natürliche Lauf der Dinge und hängt mit dem technologischen Fortschritt zusammen. Du kannst nicht immer ändern, wo Du wohnst, wo Du arbeitest und welche Informationen auf Dich einprasseln.

Aber Du kannst beeinflussen, wie Du mit dieser Informationsflut umgehst und wie Du mit Stress umgehst.

  • Meditation hilft Dir, mit einem Filter durch die Welt zu spazieren und unnötige Informationen besser auszublenden. 
  • Meditation hilft Dir auch, besser mit Stress umzugehen. Es hilft Dir, stressresistenter zu werden – Der Stress prallt viel eher von Dir ab, wie ein Ball von einer Betonwand. 
Die wichtigsten Vorteile von Meditation auf einen Blick

#1 Ausblenden

Unnötige Informationen, Input und Stressoren werden viel leichter ausgeblendet.

#2 Stress reduzieren

Du gehst anders mit Stressoren um, die auf Dich einwirken. Du entscheidest, ob Du es als Stress annimmst, oder es ignorierst.

#3 Konzentrieren

Du kannst Deinen Fokus viel besser auf das richten, was Du gerade tust. Das erhöht Deine Produktivität.

#4 Selbst beherrschen

Du lernst, Deine Impulse, Emotionen und Reaktionen besser zu kontrollieren. Das hilft Dir in vielen Lebenslagen weiter.

#5 Optimistisch 

Mit der Zeit wirst Du merken, dass Du zufriedener und optimistischer wirst, wenn Du die energiefressenden Inputs besser ausblendest, und mehr im Gleichgewicht mit Dir selbst bist.

#6 Zielstrebiger

An dem Punkt, an dem Du Deinen Fokus und Deine ganze Energie auf eine bestimmte Sache lenken kannst (besser als vorher), kannst Du nahezu jedes Ziel besser erreichen. Ob Du nun mehr Erfolg im Beruf, Sport oder Privat haben möchtest, etwas Neues lernen möchtest, oder einen lang gehegten Traum verfolgst … Meditation wird Dich dabei unterstützen.

Das ist nicht nur etwas für Mönche?

Du wärst überrascht zu wissen, wie viele erfolgreiche Menschen täglich meditieren, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. 

Wirklich bewusst wurde mir das beim Hören der Podcasts „Tim Ferriss Show“ und „Bulletproof Radio“ – in diesen Podcasts geht es im Grunde nur darum, wie Weltklasse-Performer (aus allen Berufsparten) von sich und ihren Errungenschaften erzählen und wie sie das geschafft haben. Etwa 80 % aller Interviewten (die Besten der Besten) geben an, dass sie meditieren.

Es scheint ein Zusammenhang zu existieren: Nicht „Erfolgreiche Menschen meditieren häufiger“ (Korrelation), sondern: „Wer meditiert, wird eher erfolgreich“ (Kausalzusammenhang). 

Mit Blick auf die einzigartigen Vorteile der Meditation (siehe oben) erscheint das nicht verwunderlich.

Fakt ist, dass jeder davon profitieren kann, denn es geht um Fähigkeiten und Vorteile, die Dich in jeder Lebenslage weiter bringen.

Das beste daran? Es benötigt nur ein paar Minuten jeden Tag. Wenn Du Meditation lernen möchtest, ist der Aufwand gering – aber der mögliche Nutzen ist enorm:

Meditation lernen – Dein Einstieg

Im Folgenden wirst Du ein paar Vorschläge erhalten, wie Du mit Meditation starten kannst. An dieser Stelle sollte betont werden, dass es an Dir liegt:

Was sind Deine Zielsetzungen, was möchtest Du mit Meditation erreichen? Auf was möchtest Du Deine Energie richten? 

  • Möchtest Du lernen, besser mit Stress umzugehen?  Achtsamkeitsmeditation
  • Möchtest Du glücklicher sein und einen besseren Umgang mit Deinen Mitmenschen pflegen?  Dankbarkeitsmeditation
  • Oder möchtest Du im Beruf oder im Sport mehr Erfolg und Leistung?  Visualisierung
  • Möchtest Du Deine inneren Selbstheilungskräfte aktivieren?  Chakra-Meditation, Atemmeditation

Nun fragst Du Dich, wie Du am besten startest. Da habe ich einen Vorschlag für Dich: Beginne mit Achtsamkeitsmeditation, um die grundlegenden Fähigkeiten zu erlernen. Dies ist der beste Start, einfach und für jeden durchführbar, und es dauert nur ein paar Minuten jeden Tag.

Achtsamkeitsmeditationen kannst Du geführt machen, dazu möchte ich Dir die zwei Apps „Headspace“ und „Oak“ empfehlen. Beide sind englischsprachig und ein idealer Start. Von da aus kannst Du dann in andere Meditationen übergehen, oder dortbleiben, wenn Du möchtest.

Wenn Du beim Meditieren lieber allein sein möchtest (ohne Stimme im Ohr), kannst Du auch mit folgender Anleitung selbstständig starten:

Achtsamkeitsmeditation für Einsteiger

  1. Setze Dich an einen ruhigen Ort. Mach es Dir gemütlich.
  2. Atme ein paar Mal tief durch die Nase ein und durch den Mund aus. Spüre dabei, wie sich Dein Brustkorb hebt und senkt.
  3. Nach ein paar tiefen Atemzügen schließe die Augen und atme ganz entspannt. Achte auf die Geräusche um Dich herum. Was hörst Du?
  4. Was riechst Du?
  5. Spüre den Untergrund, spüre das Gewicht Deines Körpers und die einzelnen Kontaktpunkte Deines Körpers mit dem Untergrund.
  6. Richte nun den Fokus nach innen. Wie fühlt sich Dein Körper an? Entspannt, müde, gestresst, angespannt? Welche Körperregionen spürst Du besonders? Muskelkater, das pochende Blut, Schmerzen, Druck hinter den Augen?
  7. Achte auf Deinen Atem. Spüre, wie sich der Brustkorb hebt und senkt.
  8. Beginne nun, mit jedem Atemzug zu zählen. Bei 1 atme ein, bei 2 atme aus. Mache dies für ein paar Minuten.
  9. Stelle Dir nun vor, wie flüssiges Sonnenlicht von oben auf Deinen Körper fließt und sich vom Kopf aus wie glänzender Honig über Deinen ganzen Körper zieht. Bis nach unten zu den Fußzehen. Überall, wo das Sonnenlicht hinkommt, lösen sich Spannungen auf.
  10. Wenn das Sonnenlicht Deinen ganzen Körper erfüllt, genieße kurz den Augenblick, und kehre dann ins Hier und Jetzt zurück….
  11. Spüre wieder den Untergrund, den Kontakt Deines Körpers und das Gewicht Deines Körpers auf den Untergrund. Spüre die Hände auf Deinen Oberschenkeln.
  12. Was kannst Du riechen, was kannst Du schmecken?
  13. Was hörst Du von Deiner Umwelt? Welche lauten und leisen Dinge fallen Dir auf?
  14. Öffne die Augen und genieße den Augenblick, bevor Du mit Deinem Tageswerk fortfährst.

Fazit – Meditation im 21. Jahrhundert

Meditation ist eine Fähigkeit, die trainiert werden muss. Es mag vielleicht nicht beim ersten Mal optimal klappen und ist anfangs sehr schwer, Geräusche oder Gedanken auszublenden. Doch wenn Du jeden Tag dranbleibst und übst, wird Dir das immer leichter fallen. 

Die meisten Einsteiger merken bereits nach einer Woche Unterschiede … in jedem Fall benötigt Du am Anfang etwas Geduld und Disziplin – wenn Du dranbleibst, wirst Du belohnt werden.

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